~ Nicht urteilen ~

Passend zu dieser Überschrift lade ich mich gleich mal selbst ein, nicht darüber zu urteilen, dass ich diese Serie zum Thema „Vertrauen“ in Verbindung mit der Definition von Brené Brown schon längst hätte abschließen wollen. Beiträge mache ich sehr spontan und sie richten sich vorwiegend danach, was mich oder euch gerade beschäftigt (Kleines Danke an dieser Stelle für alle lieben Rückmeldungen und Themenwünsche von eurer Seite – darüber freue ich mich mehr, als ihr euch vorstellen könnt!). Nun ist es soweit und der vorletzte Beitrag macht sich auf den Weg in die Welt. Schön, dass du mitliest =)

In meiner persönlichen Erfahrung wächst Vertrauen über längere Zeit. Ein bedeutender Schritt in verschiedenen Beziehungen war für mich schon häufiger eine Situation, wo mein Gegenüber von mir eine Verurteilung erwartet/ befürchtet hätte und diese dann aber nicht kam. Selbst bei ersten Begegnungen wurde mir schon ab und an rückgemeldet, dass meine Reaktion überraschend war.

Vertrauen erfordert nicht wertendes Zuhören und Empathie. Beides schenke ich von Herzen gerne. Gleichzeitig braucht es in jeder Beziehung immer diese Person, die sich zuerst traut, Schwachstellen preiszugeben und sich verletzlich zu machen. Die Angst vor einer möglichen Verurteilung hängt auch sehr stark damit zusammen, wie sich mein eigener innerer Dialog gestaltet. Die Sprache mit mir selbst war lange Zeit unfassbar viel härter, als ich je mit einer anderen Person sprechen würde. Und so viele von euch berichten mir von ähnlichen Erfahrungen mit ihrer inneren Stimme. (Dazu kommt bald mehr!)

Daran dürfen wir bewusst arbeiten. Übe dir ein, Handlung von Person zu trennen.

Du machst Fehler, du bist kein Fehler!

Ebenso ist es mit unseren Mitmenschen. Wenn wir ehrlich sind, machen wir alle Fehler. Wachstum ist vor allem dort möglich, wo uns jemand zuspricht, dass wir darüber hinaus wachsen können und es das nächste Mal besser schaffen können.

Die Fähigkeit, Schwachstellen ohne Angst vor hartem Urteil teilen zu können, ist für die Entwicklung von Vertrauen von entscheidender Bedeutung. Das gilt auch für das Äußern von Bedürfnissen – Ich darf sagen, was ich brauche und du kannst sagen, was du brauchst. Gerade unter uns Mamas kommt es so schnell zu Verurteilung und Missgunst, wenn zum Beispiel eine Mama selber bäckt, die andere die Jause kauft. Die eine eine Reinigungskraft hat, die andere alles alleine im Haushalt macht. Da ließen sich noch viele weitere Beispiele anführen, manche mehr, manche weniger überspitzt.

Du spürst schon, worauf ich hinaus will. Wir alle haben eine unterschiedliche Kapazität, ein eigenes Erleben, verschiedene Bedürfnisse und das darf so sein. Ich möchte davon ausgehen, dass ich mein Bestes gebe und über meine Schwachstellen nicht verurteilt werde, sondern mit Empathie und Wohlwollen gehört werde. Und ich möchte in meinem Leben stets davon ausgehen, dass mein Gegenüber ebenso das Beste gibt. Mehr davon kommt im letzten Teil der Serie…

 

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