~ Grenzen ~
Eins der absoluten Key-Learnings 2023 war für mich meine Grenzen zu entdecken, sie klar zu kommunizieren und liebevoll zu halten. Wie es dazu kam erzähle ich dir gleich! Ich liebe inspirierende Zitate, Vorträge und schlichtweg die Menschen, die dahinterstehen. Daraus kann sich dann durchaus eine „Phase“ entwickeln, in der ich mich schwerpunktmäßig mit der Arbeit und dem Leben einer bestimmten Person auseinandersetze. (Heute scherzten wir bei der Jause, dass selbst gewisse Käsesorten stets nur „phasenweise“ bei uns beliebt sind und ja auch die Kids ständig in ihren „Phasen“ sind.) Warum also nicht auch für mich eine Phase? =) Herzlich willkommen in der „Brené Brown – Phase“!
Sie ist Sozialforscherin, Autorin und Sprecherin. Redegewandt, charmant und witzig präsentiert sie ihre Ergebnisse mit Geschichten, die dieses besondere „Aha-Gefühl“ vermitteln. Wenn ich zuhöre, fühle ich mich verstanden und vieles, das ich fühle, lässt sich dann leichter in Worte fassen.
In diesem Vortrag (Quelle siehe unten) spricht sie über die Anatomie von Vertrauen – alleine über diese Komponenten könnte (und vielleicht werde ich;)) mehrere Beiträge schreiben. Heute möchte ich dir eine Geschichte erzählen, die mit der ersten Komponente zu tun hat. Der Aufbau von Vertrauen gelingt mit „B.R.A.V.I.N.G.“, denn wenn wir vertrauen sind wir immer mutig!
Der erste Punkt („Boundaries“) handelt von Grenzen. Kinder brauchen Grenzen. Unser Großen sind zwei und vier Jahre alt – das Thema ist also brandaktuell und begleitet uns täglich. Hierzu eine kurze Geschichte: Es war ein besonders mühsamer Tag, wo ich gefühlt nur noch „Nein!“ in verschiedenen Lautstärken von mir gab und Geschwister vor leichten bis (zumindest gefühlt) mittelschweren Verletzungen retten musste. Manchmal dürfen unsere Kids nach dem Essen ein Video anschauen (dazu ein andermal mehr). Man stelle sich also vor, ich schummle erschöpft einen Bluetooth-Kopfhörer in mein Ohr, mache den Kindern „Anna und die wilden Tiere“ an und höre ein Interview von Chase Jarvis mit Brené Brown, wo sie teilt, wie sie Grenzen liebevoll kommunizieren lernte. Auch mir wurde bewusst, wie schwer es mir fiel, „Nein“ oder „Stop“ für mich selbst zu sagen. Etwas, das ich, wie wahrscheinlich auch einige von euch, bisher nicht wirklich gelernt habe. Nicht nur meine Kinder brauchen Grenzen, auch ich brauche sie.
Sie erzählt von einer Künstlerin, die ihre Grenzen so formulierte: „Es ist okay, meine Bilder nachzumachen und zuhause aufzuhängen. Es ist nicht okay, sie nachzumalen und zu verkaufen.“ Daraus zieht sie die Formulierung „Es ist okay,… und es ist nicht okay,…“. Das habe ich mir mitgenommen und sogleich bei meinen Kindern ausprobiert. Es ist mit Sicherheit kein Allheilmittel und ich verspreche keine Erfolgsgarantie und doch hat sich zumindest die Kommunikation der Grenzen verbessert.
Mein Eindruck bei den Kindern war, als würden sie ein klareres Bild ihres Bewegungsspielraumes erhalten. Außerdem biete ich mit der „Es ist okay“-Aussage auch immer wieder eine Alternative zu dem „Es ist nicht okay“- Verhalten an. Teilweise gelingt ihnen das sehr gut, das anzunehmen. Ich selbst bin klarer mit meinen Aussagen und fühle mich dadurch ruhiger und stabiler. Diese Art meine Grenzen zu kommunizieren (wenn auch teilweise etwas anders formuliert) übernehme ich zunehmend in allen Lebensbereichen und ich finde es großartig.
Mich würde sehr interessieren, wie du darüber denkst beziehungsweise wie ihr in eurer Familie Grenzen setzt. Melde dich gerne in den Kommentaren oder per Mail dazu =)
Lieblings-Zitate zu Grenzen:
„Meine Grenze ist dein Halt“
Nora Imlau
„Stellen Sie sich vor, Sie fahren im Dunkeln über eine Brücke. Wenn die Brücke keine Geländer hat, fahren wir langsam und vorsichtig darüber. Aber wenn wir auf beiden Seiten Geländer sehen, können wir die Brücke mit Zuversicht überqueren. Die Geländer geben uns ein Gefühl von Sicherheit. Ein Kind braucht auch Grenzen, die als „Geländer“ dienen.“
Janet Lansbury
Von Herzen ein gutes neues Jahr!
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Quelle Youtube Vorträge von Brené Brown:
Vertrauen: https://www.youtube.com/watch?v=QuO639CGBhw
Interview mit Chase Jarvis: https://www.youtube.com/watch?v=Gm9JrYhF-Bk&t=2440s