~ Mut zur Freude ~
Ist es dir schon einmal passiert, dass dein Kind nach oder während einem „perfekten“ Tag trotzdem schreiend am Boden landet? Selbst große Freude kann das Fass zum Überlaufen bringen. Vielmehr noch als alle anderen Gefühle macht uns die Freude auch Angst. Denn mit der Freude kommt immer die Möglichkeit, diese Freude auch wieder zu verlieren. Statt den Moment zu genießen, wappnen wir uns schon für den schlimmstmöglichen Fall. In der Forschung von Suchtkrankheiten wurde auf Grund von Ereignissen, die große Freude auslösten eine größere Rückfallrate festgestellt als nach Schicksalsschlägen oder traurigen Ereignissen. Das hat mich wirklich schockiert. Doch je länger ich darüber nachdenke, umso mehr kann ich es nachvollziehen.
Bei mir kommt das zum Beispiel vor, wenn ich hinter meinem Kind hergehe, dass den Weg zum Kindergarten den Hügel hinunterläuft. Es genießt den Moment in vollen Zügen und freut sich an seiner Schnelligkeit, an der Kraft seiner Beine. Vor meinem inneren Mama-Auge lache und freue ich mich mit. Gleichzeitig sehe und fürchte ich schon den Sturz. In solchen Augenblicken bei der Freude zu bleiben, erfordert entschiedene Übung. Den Fokus zurück auf die Dankbarkeit und Freude lenken. Mir hat hier folgender Satz sehr geholfen:
„Wenn etwas passiert, traue ich mir zu,
damit klarzukommen, wenn es so weit ist.
Jetzt möchte ich genießen,
dankbar für das Gute sein und mich freuen!“
Was mir auch hilft sind meine Ohrstecker „Joy“ – Heute wähle ich die Freude! Und das Wissen, dass Gott alles in der Hand hat. Meine ganze Freude und mein ganzes Leid. Wir Christen sind zur Freude berufen – davon könnte man meiner Meinung nach ruhig etwas mehr in der Welt sehen! Damit meine ich keine gefälschte, glitzernde Fassadenfreude. Ich meine die tiefe innere Freude die aus einem Leben in Christus hervorgeht und die unweigerlich mit der Zeit die Grundmelodie deines Lebensliedes verändert.
In der Forschung von Brené Brown hat sich gezeigt, dass der Weg zu tiefer Freude über die Dankbarkeit führt. Die gute Nachricht ist – Dankbarkeit kann man ganz konkret einüben und trainieren wie einen Muskel. Wenn du dir täglich vor Augen führst, wofür du dankbar bist, wird sich die Freude mehr und mehr einfinden. Ob die Angst sich jemals zur Gänze verabschiedet, weiß ich nicht, jedoch wird sie mit Sicherheit kleiner und weniger bedrohlich.
Wie gehst du mit Freude um?
Wie sieht dein innerer Dialog aus, wenn du Freude beziehungsweise die damit verbundene Angst wahrnimmst?
Welches „Dankbarkeitstraining“ (Vorschläge siehe unten) möchtest du ausprobieren?
- Dankbarkeitsjournal (zum Beispiel von Christina Walch)
- täglich 3 Dinge notieren, wofür du dankbar bist
- in jeder Angstsituation einen Punkt der Dankbarkeit finden
(z.B. Ich habe Angst um einen Angehörigen und bin dankbar für eine tröstende Umarmung einer Freundin) - jeden Tag einer Person ein „Danke“ aussprechen
Ich freue mich über deine Gedanken dazu! Teile auch gerne in den Kommentaren, was für dich funktioniert – ich liebe es, von anderen zu lernen =)
Deine Franzi
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