~ Fremdbetreuung ~

Einige von euch lieben Leserinnen beschäftigt ebenso wie mich die wichtige Frage: „Wann ist der richtige Zeitpunkt für den ersten Schritt in die Fremdbetreuung?” Für uns ist dieses Thema brandaktuell, da unser Ältester (4 Jahre, 4Monate) im Jänner mit dem Kindergarten begonnen hat. Zuallererst war für mich wichtig, meinen beziehungsweise unseren Grund als Eltern zu wissen, warum unser Kind eine Betreuungseinrichtung besucht. Des Weiteren haben wir gewisse Reifezeichen besprochen, die wir bei unserem Sohn beobachtet haben.

Ich teile unsere Geschichte mit dir, um dir ein Beispiel zu schenken – bitte denke daran, dass eure Geschichte vollkommen anders sein kann. Unser erstes “Warum” setzt sich aus mehreren Gründen zusammen: Ich war mit drei Kindern von 5:45 Uhr morgens bis mindestens 16:30 abends alleine zuhause. Wir alle freuten uns auf Struktur und Abwechslung, die der Kindergarten mit sich bringt. Dabei kommen wir schon zum zweiten “Warum” – unser Sohn fragt bereits von sich aus seit einem halben Jahr, wann er denn endlich in den Kindergarten gehen darf. Außerdem liebt er angeleitete Spiele, gemeinsames Basteln und das Lernen von älteren Kindern. Auch die Dynamik in Gruppen macht ihm viel Freude. Uns war dabei auch noch wichtig, dass er sich sprachlich gut ausdrücken kann und wir uns darauf verlassen können, dass er erstens im Kindergarten seine Bedürfnisse gut äußern kann und zweitens zuhause auch alles erzählen kann, was ihn beschäftigt.

Mir war auch ein Anliegen, dass er seine eigenen körperlichen Grenzen gut kennt, „Stopp“  sagen kann und weiß, wo er berührt werden darf und wo nicht. Dabei geht es nicht darum, dass ich dem Personal hier nicht vertraue, sondern darum mein Kind auszurüsten für alle etwaigen Situationen in denen ich nicht an seiner Seite bin /sein kann. All dies zeigte uns – er ist bereit.

Warum möchten wir, dass unser Kind in eine Betreuungseinrichtung geht?

Warum glaube ich (nicht), dass es an der Zeit ist?

Seither geht er wirklich gerne in den Kindergarten und wir erleben natürlich auch die Herausforderungen der neuen Situation. Vor allem mit diversen „Spielen“ und Schimpfwörtern, die zuhause nicht willkommen sind, heißt es umzugehen. Schwierig ist für mich auch die Erfahrung, dass ich mein Kind nicht vor den (sprachlichen) Verletzungen anderer Kinder schützen kann. So erzählte er vor kurzem hätte jemand zu ihm gesagt: „Du bist aber blöd!“ Da gilt es zuhause nachzuarbeiten, aufzufangen und den Selbstwert zu stärken.

Mich würde interessieren: Wie ist das bei euch gelaufen? Was sind eure Herausforderungen? Welche Strategien habt ihr für euch gefunden?

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