~ Verbundenheit ~
Es gibt sie. Diese echte Begegnung von Mensch zu Mensch. Wenn du genau spürst, dass dein Gegenüber sich öffnet und dich wirklich sieht. Wenn jemand bereit ist, auch Schwächen zu zeigen und Gedanken oder Erfahrungen ehrlich zu teilen. Sich Zeit zu nehmen und genauer hinzusehen. Aktiv zuzuhören. Es ist ein auferbauendes und ermutigendes Gefühl, so eine Begegnung zu erleben.
Gleichzeitig ist es absolut nicht selbstverständlich und bedeutet für mich vor allem auch Arbeit an mir selbst, damit solche Begegnungen in meinem Alltag möglich sind. Es braucht Mut zuzugeben, nicht perfekt zu sein. Oft habe ich einen Eindruck, einen netten Gedanken über einen Menschen, dem ich über den Weg laufe. Manchmal wage ich es, diesen auch mitzuteilen – sehr viel öfter aber ist es mir schon passiert, dass ich geschwiegen habe. Aus Angst, etwas Peinliches zu sagen oder aufdringlich zu wirken. Oh wie sehne ich mich danach, diese Menschenfurcht oder viel mehr noch die Furcht vor der Scham abzulegen. (Über die Scham gäbe es noch viel zu schreiben – dazu ein andermal mehr). Das braucht Entscheidung und Übung. Ein Vorbild darin ist mir mein Mann, der so eine schöne Begabung hat, besonders auch auf fremde Menschen mit einer feinfühligen Offenheit zuzugehen, die wahre Verbundenheit schafft.
Dieses Jahr habe ich Sehnsucht, besonders in meine Beziehungen zu investieren. Das Jahreswort lautet nicht umsonst „Courage over Comfort“ – das verlangt mir wirklich Mut ab. Netflix ist bequemer, doch ich wünsche mir tiefe Verbundenheit in meinem Leben und dafür bin ich bereit, neue Schritte zu gehen. Das größte Lernfeld ist für mich und wahrscheinlich auch einige von euch, eine offene, klare Kommunikation und das Ablegen besagter Menschenfurcht.
Heute habe ich mich mit einer lieben Freundin zum Müttergebet getroffen. Was für ein Schatz, wenn man mit Freunden beten kann! So ein Geschenk! Ich habe ihr die Frage gestellt, wie ich ihr eine gute/bessere Freundin sein kann. Und das Schönste an der Begegnung war, dass es tatsächlich etwas gab, das sie mir mitgeteilt hat. Das fühlte sich nicht wie eine Last an. Das ist eine Ehre. Das ist Vertrauen und Verbundenheit. Es war eine dieser besonderen Begegnungen, die so ein warmes Gefühl im Herzen hinterlassen und Freude schenken, wann immer ich daran denke.
Die Freude darüber hat mich fast überrascht. Ich bin so darauf hingerichtet, niemandem zur Last zu fallen, nicht unbequem zu sein, dass ich gar nicht darauf gekommen wäre, dass es für eine andere Person schön sein könnte, wenn ich sie brauche. Wenn sie mir etwas Gutes tun kann. Ich bin überzeugt, wir dürfen lernen, unsere Freunde zu „brauchen“. Gott hat uns für Gemeinschaft geschaffen. Wir sind so unterschiedlich und kunterbunt aus genau diesem Grund – gemeinsam können wir weiter wachsen, leben, lieben als allein.
- Wie lebst du Freundschaft?
- Was ist für dich Verbundenheit?
- Wo hält dich die Scham/Angst vor Scham zurück?
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Als Buchempfehlung dazu lasse ich hier: „Gemeinsam“ – von Jennie Allen.
Alles Liebe,
deine Franzi
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