~ Rechenschaftspflicht ~

Könnt ihr euch noch erinnern an meinen Beitrag „Grenzen“ wo ich begann darüber zu schreiben, was laut Brené Brown die Komponenten von echtem Vertrauen ausmachen? Ganz genau – es ist schon ein Weilchen her und doch möchte ich die Serie gerne fortsetzen. Ich habe Sehnsucht danach in diesem Bereich zu wachsen. Dazu gehört aktuell vor allem auch, mir selbst tiefer zu vertrauen. Außerdem möchte ich eine Person sein, der andere voll und ganz vertrauen können. Ein sicherer Ort.

Nun ist der dritte Punkt in der Aufzählung von Brené Brown „Rechenschaftspflicht“. Ui, was für ein sperriges Wort. Das macht gleich einen unangenehmen ersten Eindruck und doch gebe ich ihr voll und ganz Recht, dass auch dies ein wichtiger Aspekt von Vertrauen ist.

Vertrauenswürdige Menschen übernehmen die Verantwortung für ihr Handeln, geben Fehler zu und bemühen sich um Wiedergutmachung. Das klingt gut, ist in der Umsetzung gar nicht so einfach. Von Anfang an tendiert der Mensch dazu, die Schuld abzuwälzen. (Man denke an Adam > Eva > Schlange)

Wer gibt schon gerne zu, wenn er etwas falsch gemacht hat?

Abgesehen von meiner kleinen Tochter, die liebend gerne mit „Ich war’s“ antwortet (auch wenn sie es nicht war), ist mir noch kein Mensch begegnet, der nicht zumindest ein klein wenig Überwindung braucht, um einen Fehler zuzugeben. Uns ist es sehr wichtig, die Wahrheit immer vor den Fehler zu stellen. Das heißt, wenn eine Person (sei es Kind oder Erwachsener) einen Fehler eingesteht, bedanken wir uns zuallererst für die Ehrlichkeit und das Vertrauen. Das braucht Mut und wenn vor dem Besprechen des Fehlers und etwaiger Folgen dieses „Danke“ kommt, entsteht Raum für echte Verbundenheit und Wachstum.

Ich habe mir angewöhnt meine Fehler recht transparent mit den Kindern zu besprechen. Dabei stelle ich ihnene gerne folgende Fragen:

  • Ist es schlimm, Fehler zu machen?
  • Was kann ich tun, wenn ich einen Fehler gemacht habe?

Darauf geben sie Antworten, die mein Mama-Herz schmelzen lassen. Mein Wunsch für sie ist, dass sie sich nicht aus Angst und Scham in der Dunkelheit verstecken, sondern dass sie frei im Licht leben können.

Es lebt sich leichter im Licht. Freier. Aber kennst du den Moment, wo du aus dem dunklen Keller ins grelle Sonnenlicht trittst? Das tut auch ein bisschen weh und meist muss ich mal kurz die Augen zukneifen, um sie dann langsam bewusst öffnen zu können. Heute möchte ich dich ermutigen – hab keine Angst vor diesem Moment! Ich glaube, jeder Mensch hat ein Thema, mit er ringt, wo er an sich arbeiten und wachsen möchte. Das geht sehr viel einfacher, wenn es in deinem Leben einen Menschen gibt, dem du wirklich ALLES anvertraust.

Wie siehst du das? Hast du dazu Erfahrungen gemacht, die du gerne teilen möchtest?
Ich freue mich, auf den Austausch und wünsche dir alles Liebe,

Franzi

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