~ Was mich in schweren Zeiten trägt ~

„Das Leben ist eigen.“, stellt mein geistlicher Begleiter beim Abschied fest. Wenn das auch nicht meine erste Wortwahl wäre, um das Leben zu beschreiben, so muss ich ihm doch recht geben. Was das Leben niemals auf Dauer ist, ist gleichbleibend. Wie Ebbe und Flut, Tag und Nacht, Licht und Schatten vereint es Gegensätze in einem fließenden Wechsel, sodass es allerhöchstens wenige Sekunden zum vollkommenen Stillstand kommt.

Das Leben ist bewegt und wenn du, so wie ich und meine Familie zurzeit, durch ein finsteres Tal gehst, so möchte ich dich mit diesem Beitrag ermutigen. Denn es gibt Zuversicht, Trost und ein Licht in jeder Finsternis. Es gibt einen Weg. Es gibt Strategien. Es gibt Menschen, die mit dir gehen.  

Aus meiner Erfahrung in den letzten Wochen teile ich meine TOP 5, die mich gerade tragen:

  1. Glaube: Wenn Jesus mir immer nahe ist, so erlebe ich das besonders spürbar in einer schweren Zeit. Mein Glaube lässt mich aussteigen vom Tun-Haben-Sein Türmchen, dass wir uns in dieser Welt zurechtzulegen versuchen und einsteigen in ein Sein-Haben-Tun. (Dazu kannst du gerne den Vortrag von Elias Gläser von Pfingsten nachhören) Meine Identität steht fest in diesem bedingungslosen Geliebt-Sein von einem Gott, der sich selbst schenkt. Hier kann ich atmen, Kraft schöpfen und wachsen.
  2. Beziehungen: Wir heilen in Gemeinschaft oder wir heilen gar nicht (vgl John Mark Comer). Ich brauche vertraute Menschen in meinem Leben, auf die ich mich verlassen kann. Nicht jede Freundschaft ist für Schwere und Tiefe geeignet, das muss sie auch nicht. Wichtig ist aber, dass es einen sehr kleinen, engen Kreis gibt, wo Tiefe, Offenheit und Verletzlichkeit absolut möglich sind. Und wenn du eine solche Person hast, bist du schon sehr reich. Und wenn du keine solche Person in deinem Leben hast, ermutige ich dich, beginne selbst so eine Person zu sein und taste dich heran. Öffne dich, Schritt für Schritt. Nimm Hilfe auch an, statt sie nur anzubieten.  –Das war für mich ein Gamechanger in einigen Beziehungen.
  3. Alltag: Man mag es kaum glauben, doch noch nie in meinem Leben war ich derart dankbar für die einfachsten (oft so nervigen) Tätigkeiten meines Alltags. Geschirrspüler ein- -und ausräumen, staubsaugen, Wäsche waschen. Dinge, die immer gleich sind. Das ist ein Anker, wenn das Meer des Lebens mit wilden Wellen um sich schlägt. Wie schön, diese Perspektive zu erleben.
  4. Gesunde Gewohnheiten: Finde heraus, was dir WIRKLICH gut tut (Netflix und Co sind eher ein Pflaster für einen offenen Schenkelbruch, das hält nie lange genug und bringt auch langfristig nichts) und dann TUE es. Mehr als einmal bin ich gescheitert an dem Versuch eine neue gute Gewohnheit umzusetzen. Durch die Turbulenzen des letzten Jahres habe ich begonnen nicht wieder und wieder ein Ziel zu erreichen zu „versuchen“, sondern stattdessen gezielt daraufhin zu „trainieren“. Meine Lieben, das hat einen wahnsinnigen Unterschied gemacht. Probiere das gerne mal aus – Wortwahl und Perspektive haben so viel Kraft!
  5. Treue: Bleib in der Finsternis an all dem dran, was Gott dir im Licht gezeigt hat. Bleib deinen Entscheidungen treu, die du in der Zeit der Ruhe getroffen hast. Bleib deinen Werten treu. Den Menschen, die du liebst. Deiner Identität. Deinem Glauben. Deinem Gott. Mach treu die kleinen, alltäglichen Aufgaben, die dir anvertraut sind. Lass wenig genug sein.

Was die Ausbildung Insight Focused Neuro Therapy (kurz IFnT) in dieser Zeit für mich bedeutet, was ich lerne und was das mit mir macht, möchte ich demnächst in einem eigenen Beitrag teilen.

Was trägt dich durch schwere Zeiten?

Welche Schätze konntest du in oder nach einer Krise heben?

Was war deine größte Herausforderung?

Wie immer freue ich mich über dein Gebet, deine Nachricht oder Kommentar zu meinem Beitrag und schlicht und einfach darüber, dass du überhaupt bis hierhin gelesen hast =)

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